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Willkommen in der Tiānwèn Akademie

Himmelsfragen statt fertiger Antworten.

Wir erforschen das produktive Nichtwissen, kultivieren Anfängertum als Dauerzustand, lassen Körper und Denken wieder ineinander fließen.

Neo-Daoismus als analytisches Werkzeug für die Gegenwart. Somatische Praktiken – Taijiquan, Qigong, dérive – werden zu Erkenntnisverfahren. Narration und Theorie durchdringen sich, sedimentieren sich wechselseitig.

Wir erkunden Denkformen außerhalb europäischer Rationalitätsmonopole, weil andere Epistemologien Handlungsräume erschließen, die verschlossen blieben. Pragmatisch gedacht: Es geht um Praxis, um Beweglichkeit, um das Öffnen versperrter Möglichkeiten.

Kein Zentrum, keine Dogmen, keine Zertifikate. Ein wanderndes Netzwerk für alle, die fragen wollen, die verlernen statt horten, die den Weg beim Gehen entstehen lassen.

Wer kommen will, komme.

天問

Artikel

Das Fließen der Macht

Die Empörung deutscher Medien über Trumps Zynismus ist kein Widerstand – sie ist ein Symptom. Wer die Form kritisiert, schweigt zur Sache. Eine materialistisch-taoistische Analyse fragt anders: Was fließt? Wer

Das Theorie-Dérive

Theorie als Landschaft durchwandern statt Argumente abarbeiten: Das Theorie-Dérive adaptiert situationistisches Umherschweifen für intellektuelle Erkundungen. Affektgeleitetes Driften durch heterogene Wissensfelder, bei dem Resonanzen die Route bestimmen – eine Methode für

Cuetlaxochitl im Biomüll

Die Azteken hielten Cuetlaxochitl für heilig. Heute liegt sie für 99 Cent zwischen Tiefkühlpizza und Glühwein, 5800 Kilometer Luftfracht aus Ostafrika, mit Phytoplasmen infiziert, Fair-Trade-zertifiziert. Kolonialgeschichte als Weihnachtsdekoration.

Die Leere als Voraussetzung

Die “unberührte Wildnis” war niemals unberührt. Das Wilderness-Konzept basiert auf systematischer Vertreibung indigener Völker – von Yosemite bis Serengeti. Heute setzt sich diese Logik fort: in militarisiertem Naturschutz, CO₂-Zertifikate-Handel und

Die Persistenz kolonialer Episteme im Naturschutz

Grzimeks Luftzählungen machten die Serengeti vermessbar, die Maasai unsichtbar. Die genealogische Linie: Von Vitorias ius gentium über Grotius‘ Meeresfreiheit zur Wildlife-Nullius-Doktrin – überall tarnt universalistische Rhetorik Enteignung. Fortress Conservation scheitert

Schweigendes Sprechen

Die Katze döst in der Sonne. Was sie dabei erlebt, bleibt verschlossen – eine fundamentale Bewusstseinsinaccessibilität, die wir mit schamanischen Flügen, juristischen Konstrukten und philosophischen Spekulationen zu überwinden versuchen. Vergeblich.

Zerstörung als Deakkumulation

Wo Kapitalismus selbst auf Disruption basiert, verliert künstlerische Zerstörung ihre Schärfe. Die Alternative: keine heroische Werkvernichtung, sondern Freigabe als Gabe. Nicht besitzen, nicht eliminieren – wandern lassen. Das Ich verschwindet